1 Medaillen Ausland vor 1900
Russland, Nikolaus I., tragbare Goldmedaille (50,7mm, 70,30g), Gravur 1848/49, unsigniert, Verdienstmedaille für Kaufleute, Bauern und Einwohner der Grenzgebiete des russischen Reichs, für Ihre Leistungen zugunsten der Regierung, verliehen an Simion Cavaler de Balint. Av: Kopf Nikolaus I. nach rechts. Rev: Feld mit drei Zeilen Gravur "SIMION - CAVALER DE BALINT - 1848-49." im Kordelring, darum Schrift. vgl. Diakov 451.2 (R5, dort anderes Portrait), leicht berieben, kl. Kr., Randfehler, vz.
Der Rumäne Simion Balint war ein griechisch-katholischer Priester aus der Region Siebenbürgern. Während der Ungarischen Revolution von 1848/49 wurde er zu einem der Anführer der rumänischen Partisanen in Siebenbürgen, welche gegen das revolutionäre Ungarn kämpften.
In der Region Siebenbürgen war die rumänische Bevölkerung unter anderem gegenüber den Ungarn und Siebenbürger Sachsen wirtschaftlich und politisch benachteiligt. Im Rahmen der revolutionären Entwicklungen forderten sie eine Gleichstellung gegenüber den anderen Bevölkerungsgruppen. Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Ungarn unterstützten sie nicht. Als Siebenbürgen von den ungarischen Revolutionären angegliedert wurde und eine Verbesserung der Stellung der Rumänen nicht in Sicht war, begannen sie einen Partisanenkrieg gegen die Ungarn. Dadurch kämpften sie de facto auf Seiten der Habsburger Monarchie, die mit russischer Hilfe 1849 die Revolution schließlich niederschlagen konnten.
Simion Balint wurde 1852 für seine Verdienste während der Revolution von Kaiser Franz Joseph I. der Ritterorden und damit der Titel "Cavaler" (Ritter) verliehen. Da der Titel auf dieser Medaille bereits verwendet wird, ist davon auszugehen, dass die Jahresangabe 1848-49 auf den Zeitraum des Verdienstes hinweist und nicht das Jahr der Ausgabe wiedergibt.